Stehst du vor der Aufgabe, einen Businessplan zu schreiben, um Fördermittel zu beantragen, einen Kredit zu sichern oder die Gründung zu finalisieren? Dann bist du hier genau richtig! Ein Businessplan ist mehr als nur ein Dokument – er ist dein wichtigstes Instrument zur Unternehmensführung.
Als dein Fachexperte für Gründung, Finanzierung und Unternehmensentwicklung und Dozent bei der IHK Berlin zeige ich dir heute die Methode, mit der unsere Klienten eine Erfolgsquote von über 90 % bei Banken erzielen. Der Schlüssel liegt in der richtigen Struktur, der Wahl des Adressaten und der kompromisslosen Vollständigkeit.
Der Adressat entscheidet: Dein Businessplan als Maßanzug
Der größte Fehler, den die meisten Gründer machen, ist die Annahme, dass ein Businessplan für alle Zwecke dient. Das ist falsch! Der Businessplan muss ein Maßanzug sein, der exakt auf den Adressaten zugeschnitten ist:
- Bank/Investor: Erfordert eine Kreditantrag-Form mit Fokus auf Rückzahlungsfähigkeit, Sicherheiten und Liquiditätsplanung.
- Arbeitsamt (Gründungszuschuss): Der Plan muss in den ersten sechs Monaten so defensiv gerechnet sein, dass die private Existenzgründung noch Unterstützung benötigt.
- Jobcenter (Einstiegsgeld/LES): Fokus auf die Wiedererlangung der Tragfähigkeit und die Notwendigkeit der Investitionen.
- Vermieter/Partner: Fokus auf Standort, Konzept und deine persönliche Eignung.
Merke dir: Ein Plan, der für die Bank optimiert ist, führt beim Jobcenter oft zur Ablehnung, da er keinen Bedarf an privaten Fördermitteln aufzeigt. Manchmal sind zwei oder drei Versionen notwendig.
Das Wichtigste: Die Vollständigkeit deiner Unterlagen
Egal, für wen du schreibst – der Prüfer ist zunächst ein Häkchenmacher. Fehlt auch nur ein Dokument, bekommst du die Unterlagen zurück, verlierst wertvolle Wochen und riskierst eine Ablehnung.
Das Prinzip der Vollständigkeit ist oberstes Gebot. Wir nutzen für unsere Klienten eine Checkliste von ein bis zwei Seiten, die sicherstellt, dass alle erforderlichen Dokumente beigelegt sind. Dazu gehören neben dem Plan selbst auch Antragsformulare, Selbstauskünfte, Unbedenklichkeitserklärungen und Schufa-Auskünfte. Dein Ziel muss es sein, den Leser im positiven Sinne aus allen Wolken fallen zu lassen, weil dein Antrag lückenlos ist.
Der Businessplan in drei elementaren Teilen
Ein erfolgreicher Businessplan teilt sich in die folgenden drei unzertrennlichen Bereiche der Fördermittellehre:
Teil 1: Der Zahlenteil (Der harte Kern)
Überzeugt dieser Teil nicht, kannst du dir den Rest sparen. Hier wird dein gesamtes Geschäftsmodell in Zahlen abgebildet – mindestens für 36 Monate:
- Kosten: Investitionskosten, Betriebsmittel, private Lebenshaltungskosten (Unternehmerlohn), variable und fixe Kosten.
- Umsatz & Absatz: Deine detaillierte Umsatzplanung und Auslastungsprognose.
- Tabellen: Rentabilitätsplan (Gewinn und Verlust), Liquiditätsplan und Kapitalbedarfsrechnung.
Teil 2: Der Lyrische Teil (Das Warum und Wer)
Dieser Textteil (max. 20-30 Seiten) erklärt und untermauert die Zahlen des ersten Teils. Hier definierst du:
- Dich & das Team: Deine Branchenerfahrung und fachliche Eignung (siehe Anhang).
- Das Geschäftsmodell: Produkt, Dienstleistung, Standort, Rechtsform.
- Der Markt: Zielgruppe, Marktanalyse, Mitbewerber und dein Wettbewerbsvorteil.
- Marketing: Dein detaillierter Markteintrittsplan und Personalplan.
Teil 3: Der Anhang (Die Beweismittel)
Der Anhang dient als „Beweismittel“ und sollte so viel wie möglich enthalten, um den Textteil schlank zu halten. Füge hier deinen Lebenslauf (L), Zeugnisse, Verträge (Miet-/Gesellschaftsverträge), Unbedenklichkeitserklärungen, Produktbeschreibungen und alle notwendigen Antragsformulare ein. Hier beweist du, dass das, was du im Text behauptest, der Realität entspricht.
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